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Dauerwerbesendung

  • Autorenbild: Milaidin
    Milaidin
  • 16. Sept. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Okt. 2019

Ich bin ja ein großer Freund von Fernsehwerbung – dem einzigen Schlafmittel, das man optisch aufnehmen kann. Also habe ich mir gestern Abend eine fast dreistündige Dauerwerbesendung angesehen, um mich sanft in den Schlaf zu wiegen. Gleich der erste Spot war von Radeberger und hat mich veranlasst, mir ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen.


Läuft doch, dachte ich, aber dann kam nach gerade mal 15 Minuten voller großartiger Spots schon die erste Werbeunterbrechung in Gestalt einer singenden jungen Dame in einem schrecklichen rot-schwarz gezackten Kleid, die nach ihrer gesanglichen Darbietung von Sido – in einem mindestens genauso schrecklichen Trainingsanzug – runtergemacht wurde.


Mann, wollte ich MTV sehen, würde ich den Sender wechseln. Außerdem gibt Sido derart eisern den Grumpy-Schlumpf, dass ich mich frage, ob er zur Teilnahme an dieser Werbeunterbrechung gezwungen wurde oder Letztere einfach bierernst nimmt. Apropos Bier. Ich nutze die aktuelle Werbepause, um noch eine Flasche zu köpfen.


Nach zwei weiteren Sängern geht es dann endlich mit dem Hauptprogramm – und einem weiteren Radeberger-Spot – weiter. Na gut, ein Bier geht noch. Außerdem gibt's ab sofort den neuen Amorelie-Adventskalender – in diesem Jahr aber offenbar ohne "das Sensationsprodukt Womanzier".


Keine 15 Minuten später – eine Frechheit ist das – weißt mich ein blauer Bildschirm auf das Ende der Werbung hin, ehe es mit ... Werbung – diesmal für Sat 1 – weitergeht. Und nein, ich drücke nicht die blaue Taste meiner Fernbedienung, um die Datenschutzerklärung zu lesen! So weit kommt's noch ...


Wer ist eigentlich die Trulla im roten Kleid? Die ist ja noch spaßbefreiter als Grumpy-Schlumpf. Menno. Ich will die Fantas wiederhaben. Oder The Boss Hoss ... zur Not sogar die Catterfeld. Zum Glück muss ich mir darüber aber keine weiterführenden Gedanken machen, weil die Werbepause wenig später genauso schnell vorbei ist, wie sie begonnen hat.


Radsebescher ... na gut, einssss schtell isch mir noch rein, während ich um zehn vor 11 von kinder – also der Firma – erfahre, dass ich mein eigenes Pixi-Buch personalisieren lassen kann ... das ist doch mal eine passende Werbung um diese Zeit. Finden die Fünfjährigen sicher knorke.


Nach einer weiteren kurzen Werbepause – diesmal versprechen mir Thore und Lena 10.000 Euro – und einer Flasche Rotwein (Bier ist mittlerweile alle) ist mein gemütlicher Werbemarathon dann leider auch schon vorbei. Schade. Ich freu mich schon aufs nächste Mal. Werbung macht ja so schön müde ...

ree
Ein entspannter Fernsehabend ... Quelle: Shutterstock

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