Schafkopfanarchie
- Milaidin

- 19. Sept. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Okt. 2019
Heute geht es um ein in Bayern ausgesprochen beliebtes Kartenspiel: Schafkopfen. Für alle, die es nicht kennen: Das Spiel ist ist eine Art Skat oder Doppelkopf für Arme, macht aber Spaß, wenn man es kann.
Während unseres gemeinsamen Urlaubs mit Freunden kam einer der Mitreisenden auf die glorreiche Idee, eine Runde Schafkopf zu spielen. Vier Mitspieler – nennen wir sie der Einfachheit halber Wolf, Gang, Seufz und Kamerun – waren schnell gefunden, und es konnte losgehen, wobei Letzterer meinte, er habe schon länger nicht gespielt, wäre ein wenig eingerostet und bräuchte ab und an vielleicht einen Tipp.
Kein Problem, geht ja um nichts, wobei aufmerksame Leser dieses Blogs vermutlich bereits ahnen, dass die geballte Abfolge von Konjunktiven nichts Gutes verheißt ...
Kamerun war der erste Geber. Zweimal jeweils 4 Karten für jeden Mitspieler. Eigentlich recht einfach. Ich hatte am Ende 6 – also Karten – Wolf und Gang dafür jeweils 9. Beim zweiten Versuch hatten Wolf und ich 8 Karten. Gang hatte 9 und Kamerun eine zu wenig. Oh, Mann. Das kann ja heiter werden, wenn der schon zum Geben zu doof ist. Die Karten waren aber auch klebrig ...
Nach dem vierten vergeblichen Versuch als Geber, vergab ihm Gang und gab selbst. Nach eingehender Analyse seiner Karten verkündete Kamerun, er habe – man beachte den neuerlichen Konjunktiv – ein Spiel.
"Alles klar", brummte Wolf.
"Worauf spielst du?", fragte Gang.
"Auf das Herz Ass!"
Drei irritierte Gesichter richteten sich gleichzeitig auf den guten Kamerun.
"Das geht nicht." (Wolf)
"Warum?"
"Weil Herz Trumpf ist." (Gang)
"Ah ja, klar. Hatte ich vergessen. Dann spiel ich auf das Eichel-Ass."
"Okay, ich komm raus", erkläre ich – Seufz.
Da ich das Eichel-Ass nicht hatte und damit Nicht-Spieler war, warf ich eine Eichel 7 in die Runde, weil der Spieler mit besagtem Ass dieses zugeben und sich damit als Spieler offenbaren muss. Erst dann weiß man, wer zusammenspielt.
Wolf hatte das Ass. Gang warf eine Eichel 9 dazu, Kamerun einen Eichel Unter ... für den er aufs Neue konsternierte Blicke erntete.
"Du musst Eichel spielen.
"Hab ich doch."
"NEIN! Unter ist ein Trumpf!"
"Ah, ja. Klar."
Sprachs und warf den Eichel Ober in die Runde.
"DAS IST AUCH EIN TRUMPF!"
Die Stimmung am Tisch drohte langsam zu eskalieren. Während ich irgendwie nur noch ausatmen konnte, versuchte Wolf es noch mal im Guten ...
"Hast du kein Eichel?"
"Nö, warum?"
"WEIL. DU. EICHEL. HABEN. MUSST. UM. AUF. EICHEL. ZU SPIELEN."
Wir haben die Karten dann zusammengeworfen und es mit Mau-Mau versucht ...






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