Der Maggus und die Bienen
- Milaidin
- 1. Sept. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Okt. 2019
Ich kann gar nicht genug betonen, wie glücklich ich bin, dass wir in Bayern den wackeren Maggus aus Frangn haben, der neuerdings alle Grünen links überholt und so tut, als wäre er im Herzen schon immer der größte Umweltaktivist Deutschlands – ach, was sage ich, der ganzen Welt – gewesen.
Erst hat er die Bienen gerettet – und den Buchsbaumzünsler, der alle bienenfreundlichen Besitzer kahler Buchsbäume vermutlich in spätestens zwei Jahren dazu animieren wird, ihren gesamten Garten im Frühjahr (sicherheitshalber) mit Glyphosatkeulen aus Polen zu beglücken. So haben wir schließlich nicht gewettet. Es hieß, wir retten die Bienen, nicht das ganze Insektengesocks, das jetzt ungefragt unsere Büsche frisst. Aber das nur am Rande. Kann der Maggus ja nichts für.
Der hat ohnehin längst ein neues Steckenpferd. 30 Millionen Bäume sollen in den nächsten Jahren in Bayern gepflanzt werden. Klingt erst mal nach einer ganzen Menge, aber was er in seinem Eifer leider übersieht, ist der Umstand, dass wir in unserem hübschen Freistaat gar nicht den Platz für all die Bäume haben, die der durchgeknallte Bolsonaro tagtäglich in Brasilien abfackelt.
Aber egal. Hauptsache, Bayern wird bis 2040 klimaneutral. Toll. Und ich esse ab 2030 kein Schweinefleisch mehr – aus Protest gegen die unzumutbaren Haltungsbedingungen von Hühnern.
Was das mit der Klimaneutralität bedeutet, weiß der Maggus zwar selbst noch nicht so genau, aber der Plan klingt irgendwie voll knorke, und die anerkannten Wissenschaftler im bayerischen Klimarat begrüßen seine Pläne – was den Maggus wiederum freut, mich aber nicht sonderlich wundert. Schließlich fordern Klimaexperten und Grüne seine brandneuen Ideen schon seit Jahren.
Aber das ficht den Maggus nicht an. Es ist schließlich der Gedanke, der zählt, und außerdem geht es ihm – wenn wir Pech haben – in erster Linie ohnehin nur um gute PR, damit er bei der nächsten Landtagswahl nicht wieder mit seinem neuen Best-Buddy Hubsi Aiwanger zusammenarbeiten muss, bei dessen bloßer Erwähnung er ohne hochdosierte Antihistaminika vermutlich einen ziemlich fiesen Ausschlag bekäme ...
Was bleibt, ist die Tatsache, dass – aus welchen Beweggründen auch immer – frischer Wind in die Klimadebatte kommt. Wenn den ambitionierten Ankündigen jetzt noch Taten folgen, ist alles gut. Wenn nicht, geht es dem Maggus wohl doch nur darum, die lästigen Grünen in Schach zu halten.
Lassen wir uns überraschen und hoffen wir das Beste ...

Comments