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e-sport in Oberammergau

  • Autorenbild: Milaidin
    Milaidin
  • 6. Sept. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Okt. 2019

Wie wir alle wissen, werden in Oberammergau seit 1634 in schöner Regelmäßigkeit alle zehn Jahre Passionsspiele aufgeführt. Man könnte also fast schon von einer gewissen Tradition sprechen. Seit 385 Jahren reitet Jesus – natürlich nicht der echte, sondern ein Schauspieler – also auf einem Esel in Jerusalem ein.


Seit 385 Jahren! Und jetzt komm PETA daher und will den heiländlerischen Eselsritt verbieten, weil Letzterer Tierquälerei und heutzutage ohnehin nicht mehr zeitgemäß ist. Eine richtig steile Idee, wie ich finde, wobei PETA für mich ja irgendwie eher nach einem Recyclingsystem für Plastikflaschen klingt, als nach einer Tierschutz-Organisation.


"Heutzutage", so die wackeren Tierschützer, "würde Jesus nicht mehr auf einem Esel reisen. Er würde sich vermutlich auf einem E-Roller oder mit einem anderen tier- und umweltfreundlichen Elektromobil fortbewegen."


Mit einem E-Roller. Jesus. Im Sand von Palästina. Ist klar. Da hätte der Heiland sicher jede Menge Spaß. Was habt ihr denn bei eurem letzten Meeting geraucht, Leute? Egal, was es ist, ich will das auch haben. Würde der Esel nach dem Einritt geschächtet, okay, aber dass das bloße Sitzen eines Mannes mit langen Haaren auf einem Esel neuerdings Tierquälerei sein soll ... ich weiß nicht.


Aber was weiß ich schon? Esel sind laut PETA nämlich keine Reit- oder Lastentiere. Neeeein, waren sie in der Menschheitsgeschichte ja noch nie, denn "in einem natürlichen Lebensraum sind sie verspielte und freundliche Tiere, die enge Bindungen miteinander eingehen und gerne dazulernen. Sie sind überaus intelligent und haben ein hervorragendes Gedächtnis. (...) Viele Menschen, die Kontakt zu ihnen haben, sprechen von ihnen als klug, umgänglich und liebevoll".


Och, ist das süß – als Anzeige für die kleine Mimi aus dem Katzenasyl vielleicht, die eine schwere Kindheit hatte, mittlerweile aber nur noch zwei Beine und irrsinnige Sehnsucht nach einem liebevollen menschlichen Dosenöffner hat.


Sollen dann neben der Krippe in Bethlehem zukünftig auch nicht mehr Ochs und Esel stehen, sondern ein Flachbildschirm und ein Gasgrill von Weber? Oder vielleicht eine PlayStation und ein E-Bike? Jesus auf einem E-Roller. Großartig. Schon mal was von historischem Kontext gehört?


Und wo wir schon dabei sind. Ist das Holz des Kreuzes eigentlich aus nachhaltigem heimischem Anbau? Und es müsste natürlich frei von Holzwürmern sein, versteht sich, weil der Holzwurm ja bekanntermaßen ein sehr ortsverbundener kleiner Racker ist, der sich nicht gerne von A nach B tragen lässt. Der kennt sich nach einer messianischen Zwangsumsiedlung ja gar nicht mehr aus in seiner neuen Umgebung, der Arme.


Als gäbe es nicht genug Fälle von ECHTER Tierquälerei ... Legehennen, Schweine – deren Verzehr ich ja bis 2030 wie bereits erwähnt aus Gründen des Tierschutzes einstellen werde –, blöde Amseln, die an der Dönerbude vor mir acht Döner kaufen, Sachsen, die argloses Stimmvieh angeln ...


In diesem Sinne, PETA. Willkommen in meinem Blog ...

Ich habe ihn gefragt ... Jesus findet E-Roller cool ... Quelle: Shutterstock

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