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Es läuft – Zum Dritten

  • Autorenbild: Milaidin
    Milaidin
  • 18. Aug. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Aug. 2019

Irgendwann letzte Woche bin ich, meinem morgendlichen Ritual folgend, an der Terrassentür durchgestartet, um mich wie gewohnt in die kühlen Fluten unseres Pools zu stürzen, als ich irgendwo zwischen Takeoff und Touchdown gleichermaßen betrübt wie entsetzt feststellen musste, dass der Wasserspiegel unseres Pools über Nacht etwa 50 Zentimeter an Höhe eingebüßt hatte.


Während ich im Landeanflug mein Fahrgestell auf eine Bruchlandung vorbereitete, berechnete ich noch schnell den Autschkoeffizienten aus Masse Mal Höhe geteilt durch relative Wasserdurchlässigkeit und wollte gerade noch die absolute Beckentiefe einkalkulieren, als ich einschlug …


Das Autsch hielt sich zwar in Grenzen, aber eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den Boden des Beckens mit meinem Hintern zu polieren. Aber im Leben hat ja alles auch eine gute Seite. Immerhin habe ich jetzt eine lebhafte Vorstellung von Beckenbodengymnastik ...


Läuft ja schon wieder prima, dachte ich mir, während ich unserem Vermieter eine weitere WhatsApp schickte. Mittlerweile tat er mir eigentlich fast ein bisschen Leid, weil ich wegen eines lapidaren Problems schon wieder freundlich bei ihm nachfragen musste. Andererseits wollte ich seinen offensichtlichen Lauf natürlich nicht stören. Ein Pool ohne Wasser ist schließlich ähnlich prickelnd wie ein seit drei Wochen offener Prosecco.


Keine 20 Minuten später stand der örtliche Poolbeauftragte im Garten, um uns das Problem wortreich zu schildern, nachdem er einen kurzen Blick in den Wartungsschacht des Pools geworfen hatte. Wir haben zwar nur Bahnhof verstanden, aber "si certo" und "va bene" passt ja bekanntlich immer. Sichtlich zufrieden verließ unser sonnengegerbter Poolexperte daraufhin unseren Garten … und kehrte nach weiteren 20 Minuten mit einem Kollegen zurück.


Damit standen jetzt schon zwei Bademeister vor dem Schacht, der randvoll mit Wasser gefüllt war. Und nachdem das stromführende Leitungen irgendwie nicht mögen, hatte es wohl einen Kurzschluss gegeben, der den Pool nachhaltig lahmgelegt und die Steuerung in den Ruhemodus versetzt hatte. Unsere beiden Poolboys haben den Schacht daraufhin – wiederum ausgesprochen wortreich – kurzerhand leergepumpt.


Problem erst mal gelöst für die beiden knackbraunen Poolarforscher.


Experte Nummer 1 fasste sich nach getaner Arbeit ein Herz und erklärte uns: "Solo problem is that water going weg". Cool, schon wieder so ein polyglotter Dreisprachenakrobat. "In due hour collega repair." Aha, ist ja schön. Also mindestens zwei Stunden nur mit eingezogenem Bauch schwimmen.


Tatsächlich kam exakt zwei Stunden später besagter "collega", um sich unseres Problems abschließend anzunehmen, indem er einen Gartenschlauch mit einem Durchmesser von gefühlten 5 Millimetern in den Pool warf, um Letzteren wieder zu füllen


Am nächsten Morgen war der Pool dann auch tatsächlich wieder voll – genau wie der Wartungsschacht …


Und hier wiederholt sich die Geschichte. WhatsApp, Poolbeauftragter, eingehende Prüfung des Problems und ein sofortiger Lösungsvorschlag. Der lautete in unserem Fall "domani" – morgen ...


Seitdem bekamen wir täglich Besuch von sonnengebräunten Italienern, die am Pool herumgebastelt haben und uns über die Tage richtig ans Herz gewachsen sind ...

Isse blöd, wenne volle Wasser ... Quelle: Robert Böck


 
 
 

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