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Nikolausi

  • Autorenbild: Milaidin
    Milaidin
  • 6. Dez. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Alle Jahre wieder ... heute kommt er, der Nikolaus, liebe Kinder. Wobei ... angesichts der Tatsache, dass moderne Nikoläuse und -läusinnen – um an dieser Stelle auch der himmlischen Emanzipation Genüge zu tun – neuerdings tatsächlich ermahnt werden, NICHT nachzufragen, ob "jemand ihren Stab halten möchte", sollte er wohl eher "reinschneien", um auch wirklich JEDE potenziell missverständliche Konnotation in den Hirnen übermotivierter Helikoptereltern im Keim zu ersticken.


Ich meine, wie schräg muss man als Elter oder Elterin denn drauf sein, um eine gedankliche Verbindung zwischen dem Stab des Nikolauses und seinem besten Stück herzustellen? Und heißt das im Umkehrschluss, dass ich meinen Baum ab sofort weder mit einem Fuchsschwanz zuschneiden, noch in einen Christbaumständer stecken darf, wenn ich nicht Gefahr laufen will, von einem kindlichen – oder kindischen – Besucher zu meinem Promi-Zonk Jan in die Zelle gesteckt zu werden?


Aber egal, der genderneutrale Nikodingens (damit wäre das auch geklärt) schneit also heute Abend ins Haus, gibt seinen Stab vorsichtshalber an der Garderobe ab, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen und singt mit den Kleinen erst mal beherzt "Ihr Kinderlein kommet". Huiuiui, das ist bestimmt kritisch, und "Josef lieber Josef mein" fällt sowieso aus – Finger weg vom Baby, Sepp!


Also lieber doch den familientauglichen Klassiker. "Stille Nacht, heilige Nacht". Wobei ich ehrlicherweise bis heute nicht abschließend klären konnte, wer genau dieser "Holl" ist – der geheimnisumwitterte Knabe im lockigen Haar aus Zeile 4. Vermutlich irgendein Hirte ... oder am Ende der Weihnachtsmann? Vielleicht ist "Holl" ja die lautverschliffene Version von "Holy" also Santa, und damit wären wir beim Claus ... 

Neeeeein, der Heilige Klaus kann es nicht sein, weil den hat ja Coca Cola erfunden. In Bayern gibt es hingegen NUR UND AUSSCHLIESSLICH das Christkind, nicht diesen "neumodernen Schmarrn" – für alle Nicht-Bayern "Quatsch" – wie den Weihnachtsmann und den Hellowien. Scheiß Amis. Buh! Lang lebe das Christkind. Weihnachtsmann raus! Deutsche kauft Deutsche Bananen und überhaupt!


Genau das dachte sich 1835 vermutlich schon der berühmte amerikanische Dichter Hopeman from Fallerslife, als er "Morgen kommt der Weihnachtsmann" aufs Papier brachte ... sechs Jahre vor unserer Nationalhymne übrigens.


So viel zum Thema "Coca Cola hat den Weihnachtsmann erfunden". Sein Outfit, okay. Das war's aber dann auch schon, wobei mir durchaus bewusst ist, dass die Gegner des Weihnachtsmanns das jetzt doof finden, aber das Leben ist eben manchmal ungerecht, Leute ...

Sieht man sich ein Porträt von Fallersleben an, ist das Lied wohl autobiografisch ... Quelle: Shutterstock

 
 
 

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