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Verschissmuss à la SPD

  • Autorenbild: Milaidin
    Milaidin
  • 22. Nov. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Die SPD-Ratsfraktion Mülheim an der Ruhr – für alle, die geografisch nicht ganz sattelfest sind: da kommen Aldi und ein gaaanz fieser Durchfall her – hat anlässlich des Volkstrauertages einen nachgerade epochalen Kranz niedergelegt und sich damit einmal mehr mit wehenden Fahnen für eine Top-3-Platzierung in meinem persönlichen Absurditätenkabinett qualifiziert.


Während der Kranz selbst optisch nur bedingt Aufsehen erregen dürfte, kann man der daran angebrachten Trauerschleife eine gewisse Originalität nicht absprechen. Ein Glück, dass sich die politisch je eher scheintoten Sozialbradykarden wenigstens in dieser Hinsicht nicht lumpen lassen.


"SPD-Unterbezirk und Ratsfraktion Mühlheim an der Ruhr", kann man da lesen. "Den Opfern von Krieg und Verschissmuss."


Ein wahrer Leckerbissen der ansonsten weitgehend abgetauchten Sonardemokraten, den man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen muss, ehe er einem im Hals stecken bleibt. "Den Opfern von Krieg und Verschissmuss." Das merken diese Stannioltechnokraten erst WÄHREND DER KRANZNIEDERLEGUNG, als das Foto praktisch schon durch die sozialen Medien geistert? Respekt!


Nachdem man ein feinsinniges Wortspiel mit Bezug auf oben erwähnte Durchfallerkrankung an dieser Stelle wohl guten Gewissens ausschließen kann, wittert die SPD jetzt – natürlich – Sabotage. "Der Gärtner war's", hieß es zunächst. Der wies als traditionell eher dem Mord zugetaner Täter in dieser Angelegenheit allerdings alle Schuld von sich und die SPD darauf hin, dass der eigentliche Übeltäter ja offenkundig die Druckerei sei, die besagte Trauerschleife gedruckt hat.


Letztere erklärt allerdings, es handle sich lediglich um ein Versehen, weil auf dem per FAX übermittelten Druckauftrag das "F" mit einem "V" verwechselt wurde. Ziemlich lahme Erklärung finde ich, weil auf der Trauerschleife dann ja eigentlich "Vaschismus" stehen müsste.


Aber mal abgesehen davon: Wer bitte erteilt Druckaufträge heute noch per FAX? Wir haben 2019, Leute, nicht 1920. Andererseits ... das bayerische Kultusministerium hält eine Dokumentenkamera schließlich auch für Hightech ...


Kurzer Exkurs zur Ehrenrettung der Druckerei: Ich kenne berufsbedingt den einen oder anderen Layouter persönlich ... die Typen haben überhaupt kein Gespür für Buchstaben, geschweige denn ganze Wörter oder – um Himmels willen – SÄTZE! Die achten nur darauf, dass der Umbruch stimmt. Wenn man einem Layouter also sagt, "Faschimus" schreibt man neuerdings mit "Ver" und zweimal Doppel-S, dann nimmt er das ohne groß nachzufragen zur Kenntnis und macht sich keine weiterführenden Gedanken über die möglichwerweise sogar in seinen Augen irgendwie absonderliche Schreibung.


Nachdem das geklärt wäre, kann ich den Sabotageverdacht der SPD zwar grundsätzlich nachvollziehen, aber angesichts der Tatsache, dass man sich in Deutschland heutzutage ohne Freigabe nicht mal ein Monogramm auf das eigene Taschentuch sticken lassen kann, drängt sich mir dann doch der Verdacht auf, dass bei den Genossen eventuell jemand gepennt haben KÖNNTE. Entweder sie haben den Text gar nicht geprüft oder der bzw. die Verandwordliche im Mülleimer Rataus ist ein Legarschdeniker und hat's verkackt, respektive verschissen ...


Und der Lösungsansatz, den unteren Teil der Schleife einfach abzuschneiden, ist auch durchaus für eine kabarettistische Aufbereitung geeignet ...

Die SPD ist einfach für jede Spaß zu haben ... "den Opfern von Krieg". Mwhahaha ... Quelle: Facebook

PS: Mittlerweile hat die arme Floristin, die den Text telefonisch aufgenommen und dann an die Druckerei gefaxt hatte, gekündigt, während der Geschäftsführer der Druckerei, ernsthaft verkündet, dass "Inhalte nicht geprüft würden, solange der Text gut lesbar sei".


Japadapadu ... keine Prüfung seitens der Druckerei und des Kunden. Wozu auch? Es war ja doch der Gärtner ... irgendwie. 


Ich persönlich hätte ja nicht die Floristin gefeuert, sondern das Bauernopfer, als das die arme Frau jetzt herhalten muss, im Rathaus nominiert, aber ...


... ich halt wieder.

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